Anleitungen / Schnittmuster Damenbekleidung

Näht mit diesen Nähanleitungen / Schnittmustern einzigartige Mode - Unikate, die sonst niemand hat und auf die Ihr  angesprochen werdet!

Ganz unten auf der Seite findet Ihr 2 kostenlose Anleitungen für zwei verschiedene Schals, die so unterschiedlich sind, wie Schals nur sein können. 

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Stöbern!

Jetzt kuschelige Mützenschals nähen

Beim Durchblättern eines Modemagazins bin ich auf die guten alten Mützenschals gestoßen. Und spontan keimte in mir der Wunsch: "jetzt einen kuscheligen Mützenschal nähen" und gleich eine Lösung für 2 Probleme haben:

Am Kopf und am Hals bin ich zu dieser Jahreszeit eine richtige Frostbeule! Für den Hals wären Loopschals ja eine Lösung. Aber für meinen Geschmack schließen sie nicht eng genug am Hals ab - auch wenn man sie mit einem schönen Jersey und auf der Rückseite mit einem Kuschelfleece bestückt. Ich finde, dass der Wind immer noch einen Weg an meinen "ach so empfindlichen" Hals findet.

Für den Kopf gibt es Mützen und Hüte. Bei meinem dünnen Haar allerdings ist nach dem Tragen eine Haarwäsche nötig - so plattgedrückt sind die Haare, wenn ich die Mütze absetze.

Bei einem Mützenschal gibt es die Probleme nicht. Die Mütze umschließt den Kopf locker und ist trotzdem warm und den Schal wickelt man wie einen herkömmlichen Schal um den Hals. Also perfekt - insbesondere wenn man mit seinem Hund mehrmals am Tag Gassi gehen muss.

Also habe ich mich ans Werk gemacht. So einen Mützenschal selber nähen - das kann doch kein Hexenwerk sein! Und ist es auch nicht!

Und so geht es:

Ihr braucht

  1. einen Jerseystoff oder einen Sweatstoff 2 Stoffstreifen zu jeweils 27 cm x 150 cm
  2. einen Fleece ebenfalls 2 Stoffstreifen zu jeweils 27 cm x 150 cm
  3. einen Knopf
  4. ggf. Zackenlitze oder andere Bänder zur Verzierung.


Legt die beiden Stoffstreifen des Jerseystoffs resp. Sweatstoff rechts auf rechts zusammen, mit Stecknadeln feststecken.

Dasgleiche macht Ihr mit den Fleecestreifen.

Druckt die Schablone aus - sie findet Ihr hier:  Zuschneideschablone für Mützenschal. Achtet beim Andruck, dass Ihr die Druckereinstellung "Seite in Originalgröße drucken" wählt. Beide Schablonen zusammenkleben - so ergibt sich das Kopf- und Nackenteil Eures Mützenschals. Übertragt die Schablone mit einem Markierstift für Stoffe auf die zusammengelegten Stoffstreifen.

Stoffe ausschneiden.

Jetzt näht Ihr die Jersey- resp. Sweatstoffe rechts auf rechts zusammen:  Ihr beginnt bei der Stirn setzt eine ca. 50 cm lange Naht (siehe gestrichelte Linie auf dem Bild oben)

Danach näht Ihr das Futter des Mützenschals (Fleecestoff) und das Aussenteil (Jersey / Sweat) rund herum rechts auf rechts zusammen, lasst aber an einem Schalende eine Wendeöffnung.

Schal auf rechts drehen, Wendeöffnung schließen, Schal bügeln und dann Schal an den Außenkanten rundum nähfüßchenbreit absteppen.

Jetzt stellt Ihr durch Anprobieren fest, wo am besten der Verschlußknopf für das Mützenteil zu positionieren ist. Ich finde diesen Knopf enorm wichtig, da so die Mütze fest an den Ohren anliegt und nicht durch jeden Windstoß vom Kopf geblasen wird.

Als Knopf habe ich einen großen Druckknopf gewählt

Der ist einfach anzubringen und lässt sich auch schnell öffnen und schließen. Wichtig ist, dass Ihr den Knopf auf das Innenfutter setzt und beide Teile in einem gleichen Abstand von der Mittelnaht des Kopfteils annäht.

 

Wer mag kann die Mütze noch mit einem Umschlag versehen: dass heißt, das Futter nach außen krempeln und den Umschlag zusammen mit einer Zackenlitze feststeppen.

Bei meinem Mützenschal ist der Umschlag an der Mittelnaht des Kopfteils 4 cm breit und läuft dann bis in Höhe des Knopfes spitz zu.

Und dann ist er auch schon fertig - der neue, schicke, kuschelige Mützenschal

Shirts und Loops aus Stoffschnipsel

Wie man selbst aus den kleinsten Stoffresten und Wollresten noch schicke Shirts und Loops herstellen kann, zeigte Frau Knake von der Firma Freudenberg im Rahmen der Feier zum 80-jährigen Firmenjubiläum von Westfalenstoffe. 

Schnell zückte ich meinen Fotoapparat und habe im Bild festgehalten, wie das geht:

Selbstkreierte Stoffe aus Stoffreste fertigen

Als erstes werden aus Stoffresten neue Stoffe gefertigt. Dazu nimmt man einen Streifen Vlieseline Soluvlies. Soluvlies ist ein kaltwasserlösliches Vlies, das man auch als stabilisierende Unterlage für Maschinenstickereien verwendet. Wenn die Stickerei fertig ist, dann einfach in kaltes Wasser tauchen und das Vlies löst sich auf.

Also den Streifen Soluvlies auf eine Unterlage legen und mit dem temporären Kleber Odif 505 sparsam besprühen. Nach dem Einsprühen fühlt sich das Soluvlies leicht klebrig an. Keine Angst: auch der Kleber lässt sich später in der Waschmaschine rückstandslos auswaschen.

Dann auf die klebrige Fläche Stoffe positionieren!

Wie Ihr seht, verwendet Frau Knake tatsächlich die kleinsten Stoffschnipsel, die bei mir bisher in den Papierkorb gelandet sind.

Dabei ist es gar nicht wichtig, dass die Vliesfläche lückenlos mit Stoffresten bedeckt ist. Ganz im Gegenteil: Lasst ruhig ein paar Lücken. Was immer es werden soll, die kleinen Löcher wirken beim fertigen Shirt oder Loop später total schick!

Wenn die gesamte Fläche mit Stoffresten oder Wolle bedeckt ist, wird das Ganze noch einmal dünn mit dem Positionierungskleber Odif 505 eingesprüht und dann mit einem weiteren Streifen vom Soluvlies abgedeckt

Alle Stofflagen sind nun fest miteinander verbunden - nichts verrutscht mehr.

Und jetzt werden die Stofflagen gequiltet - Schnörkel, Wellen und Kreise. Das macht wirklich Spaß!

Wer noch niemals gequiltet hat: Jetzt habt Ihr ein wunderbares Übungsobjekt, bei der Ihr Gefühl dafür bekommt, die eigene Bewegung und die Nähmaschinengeschwindigkeit so im Einklang zu bringen, dass gleichmäßige Quiltstiche entstehen.

Wichtig beim Quilten ist nur eines: das gesamte Arbeitsstück sollte mit eng zusammenliegenden Steppnähten abgedeckt werden! Da, wo ihr beim Auslegen der Stoffe Löcher gelassen habt, sollten alle Stoffe rund um die Löcher mit Steppnähten verbunden werden.

Nachdem das Arbeitsstück lückenlos gequiltet ist, wird es in der Waschmaschine im Schonwaschgang bei 30° gewaschen, getrocknet und anschließend zu einem Loop, Shirt, Tasche ...... weiterverarbeitet. 

Was Frau Knake daraus gezaubert hat, könnt Ihr hier sehen:

Ein Shirt aus Stoff Resten:

Ein Loop aus Stoff Resten und Spitze

Ein Loop aus Stoffresten, Wolle und Sackleinen

Ich danke Frau Knake für diese wundervolle Idee und dass ich deren Umsetzung in Form von Bildern weitergeben darf!

Meine persönliche Erfahrung beim Fertigen von Stoffen aus Stoffresten:

Natürlich wollte ich diese Technik selber ausprobieren!

Das Ergebnis: ein Tischläufer im maritimen Stil! Hier ist er:

Stoffreste kombinieren und quilten

Es macht Spaß, die Stoffschnipsel zu verteilen, das Ergebnis zu begutachten, die Stoffschnipsel wieder umverteilen oder neue Stoffreste reinsortieren, begutachten und so weiter und sofort. Das ist so richtig kreativ!!!! Ich habe dazu mehrere Tage benötigt. Denn gerne fange ich eine Arbeit an, lasse sie dann eine Weile liegen und mache dann z. B. am nächsten Tag weiter. Meine Erfahrung ist, dass man mit ein wenig Abstand besser beurteilen kann, ob eine Stoffkombination gut ist oder nicht.

Am meisten Spaß hat mir aber das Quilten gemacht! Wellen, Kreise, Linien und Wellen, Kreise und Linien. Überrascht hat mich, dass das nicht so mal eben ging! Es braucht doch Zeit und vieeeel Garn! Aber es macht Spaß!

Haltbarkeit des neuen Stoffes auch nach dem Waschen

Beim Auswaschen musste ich an die Warnung von Frau Knake zurückdenken: "Verwenden Sie den temporären Kleber Odif 505 sparsam!"  Für mich kein leicht umzusetzender Ratschlag, da ich immer lieber etwas mehr als zu wenig nehme. In diesem Fall hatte ich auch noch die Befürchtung, dass es nicht richtig klebt!  Das Resultat: Das Arbeitsstück musste 3 x gewaschen werden, um den Kleber vollständig zu entfernen!!!!!

Und beim letzen Waschgang hatte ich dann auch noch vergessen, die Schleuderfunktion der Waschmaschine abzustellen! Aber: Dem Werkstück - so fragil es auch wirkt - ist nichts passiert und sieht super aus.

Was man bei der Fertigung von Loops aus Stoffresten beachten sollte

Eigentlich wollte ich ja aus den Stoffresten einen Loop machen. Warum er dann doch zum Tischläufer umfunktioniert wurde:

Ich habe Stoffschnipsel aus Patchworkstoffen genommen. Die sind aber auf der linken Seite nicht bedruckt. Das sieht bei einem Loop unschön aus, da man ja beide Seiten sehen kann.

Darum ist jetzt ein weiteres Projekte in Planung:

Einen Loopschal aus Wolle und Spitze!

Die Wolle ist schon da - und bald geht es ans Nähen!