Weihnachtsbrief

jetzt ist es soweit: Weihnachten steht vor der Tür! Ich weiß nicht, wie es Euch geht – ich denke in dieser Zeit gerne an meine Kindheit zurück!

Vielleicht wisst Ihr, dass meine Eltern eine Näherei hatten. Alles war in einem Haus: oben die kleine Wohnung und unten der Betrieb.

In der Weihnachtszeit hing in der Mitte des Nähsaals ein großer Adventskranz von der Decke mit Schleifen und dicken roten Kerzen.  An den Wänden zwischen den Fenstern waren geschmückte Tannenzweige angebracht und zu Nikolaus bekam jeder Mitarbeiter einen bunten Nikolausteller. Im Betrieb waren auch Lautsprecher, aus denen während der Arbeitszeit oft Musik erklang, die oben im Wohnzimmer von den Tonbändern im Musikschrank abgespielt wurde.

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Kaum zu glauben – aber wahr: so war das Arbeiten früher.

Jedes Jahr am 24. 12. wurde mein Kinderzimmer in den Betrieb verlegt.

Das war etwas ganz Besonderes:  Mutter werkelte oben in der Küche und Vater stellte zwischen den Nähmaschinen einen Fernseher auf, füllte meinen Nikolausteller noch einmal mit leckeren Süßigkeiten, zündete die Kerzen des Adventskranz an und verpackte am großen Zuschnittstisch die Weihnachtsgeschenke für Mutter - das Christkind brauchte ja schließlich auch Hilfe. Während dessen baute ich mir oben auf den Stoffballen mit Decken und Kissen ein Lager und schaute die weihnachtlichen Kindersendungen.

Irgendwann verschwand Vater mit den Worten: „Achte auf die Musik – wenn sie angeht, dann legt das Christkind die Weihnachtsgeschenke unter den Weihnachtsbaum“. 
Voller Spannung habe ich gewartet – ich weiß, gar nicht mehr, was spannender war: „Die Schatzinsel“ oder das Warten auf’s Christkind.  Endlich war es dann soweit: die Musik erklang und ein Getrappel hin und her war von oben durch die Holzdecke zu hören. Nach einer kurzen Weile schellte auch das Glöckchen, das mich ins Weihnachtszimmer nach oben rief……..

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Ja, so war das damals. Weihnachten hatte noch diesen ganz besonderen Zauber – einen Zauber, wie man ihn nur als Kind in einem behüteten und liebevollen Elternhaus erleben darf. An die Weihnachtsgeschenke kann ich mich nicht mehr erinnern – aber der Zauber hält für mein ganzes Leben und erwacht alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit.

Ich wünsche, dass es Euch auch gelingt, Euren Kindern und Enkeln ein unvergessliches Weihnachtsfest zu schenken, an das sie sich auch im Alter gerne zurück erinnern.

Genießt einen ausgefüllten, harmonischen Heiligen Abend und schöne Weihnachtstage im Kreise Eurer Familie, ein paar ruhige, entspannte und vielleicht auch kreative Tage zwischen den Jahren und dann einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Eure

 tanja_niebuhr_offermann

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